26. Juli 2017

VBB fordert Attraktivitätsprogramm für den technischen Dienst

Die Zahlen sprechen für sich – zahlreiche offene Stellen im technischen Dienst, Personalmangel wohin man schaut und die Zukunft verspricht keine Besserung, betrachtet man die demografische Entwicklung. Dennoch soll die Bundeswehr besser werden – schneller, besseres Material – aber wie, ohne entsprechende Manpower?

Da reicht es alleine nicht, dass die Trendwende Personal den Einstellungsstopp der letzten Jahre aufgehoben hat, man muss auch qualifiziertes Personal finden und für die Bundeswehr begeistern und steht dabei in Konkurrenz zur Industrie, die bekanntlich wesentlich bessere Gehälter zahlt. Der geneigte Leser mag dies nicht falsch verstehen, die Trendwende Personal war höchste Zeit - eine richtige und wichtige Maßnahme, die der Verband der Beamten der Bundeswehr (VBB) seit Jahren gefordert hat. Dennoch gilt es den Teufelskreis zu durchbrechen und nach Schritt 1 auch Schritt 2 einzuleiten, um nicht nur theoretisch Personal einstellen zu können, sondern auch tatsächlich für die Bundeswehr gewinnen zu können.

Daher fordert der VBB:

  • Wiedereinführung der Technikerzulage bzw. die Einführung einer Funktionszulage zur Abfederung der Gehaltseinbußen gegenüber der freien Wirtschaft und als Anerkennung für bereits vorher erworbene Kenntnisse.
  • Der VBB hält im Interesse der Kolleginnen und Kollegen (Beförderungen, Weiterverwendungen, etc.) und als weiteres Qualitätsmerkmal an der Laufbahnausbildung fest, fordert jedoch eine Anpassung an die tatsächlichen Gegebenheiten im technischen Dienst (trainee on the job, generalisierter Ausbildungsblock zu Beginn der Laufbahnausbildung, etc.).
  • Ausweiten der sogenannten Info – Tour auf drei Wochen, da der derzeitige Zeitansatz von vier Tagen als zu gering erachtet wird.
  • Für die „praktische“ Laufbahnausbildung muss genügend Personal abgestellt werden – eine gute Ausbildung kostet Zeit und kann nicht einfach nebenher – neben der normalen Arbeit - erledigt werden – dann wird man keinem gerecht – weder dem Ausbilder noch dem „Auszubildenden“.
  • Bessere organisatorische Abstimmung der Praktika von Laufbahnbeamten um beispielsweise eine Kollision mit der Urlaubszeit zu vermeiden.
  • Die Durchlässigkeit der Laufbahngruppen ist ein weiteres attraktivitätssteigerndes Merkmal; hier fordert der VBB eine offensive Anwendung unter gleichzeitiger Modifizierung des Paragraphen 27 BLV.
  • Erweiterung der „Dotierungsreichweite“ von Dienstposten nach Maßgabe von Leistung, Befähigung und fachlicher Leistung.
  • Angleichung der Anerkennung des Studiums bei Beamten entsprechend der der Soldaten (gemäß dem Motto: die Bundeswehr – ein Personalkörper).
  • Die Besetzung technischer Dienstposten sollte ausschließlich mit Beamten erfolgen. Soldaten sollten einen Statuswechsel vollziehen, mit der Konsequenz der Laufbahnausbildung und dem Regelruhestand.