08. Juni 2020

Personalbedarf bis 2027: Bundeswehr braucht mehr Zivilpersonal

Das Verteidigungsministerium hat die Mittelfristige Personalplanung 2020 abgeschlossen. Der Bedarf an Uniformierten bleibt konstant. Mehrbedarf gibt es bei den zivilen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern.

Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer hat am Mittwoch die mittelfristige Personalplanung 2020 (MPPMittelfristige Personalplanung 2020) der Bundeswehr für die nächsten Jahre gebilligt. Das Ministerium geht demnach weiterhin von einem Bedarf von 203.000 Soldatinnen und Soldaten bis 2027 aus. Der zivile Personalkörper soll um 1.800 Stellen auf 67.800 Stellen anwachsen. Bei der Reserve bleibt alles wie gehabt. Der prognostizierte Bedarf liegt nach wie vor bei 4.500 Haushaltsstellen.

Jährliche Aktualisierung des Personalbedarfs

Die Bundeswehr hatte sich mit der Trendwende Personal vom Konzept der starren Personalobergrenzen verabschiedet. Der Personalbedarf wird stattdessen in einem jährlichen Verfahren bedarfsgerecht erhoben und angepasst. So kann flexibel auf aktuelle sicherheitspolitische Entwicklungen reagiert werden.

„Die Mitte 2016 eingeleitete Trendwende Personal ist trotz der demografischen Entwicklung, einer starken Wirtschaft und einer historisch niedrigen Arbeitslosigkeit vor allem mit Blick auf das bislang erreichte personelle Wachstum gelungen“, hieß es aus dem Ministerium. So habe man die Zahl der Soldatinnen und Soldaten auf Zeit sowie der Berufssoldatinnen und Berufssoldaten seit dem Tiefstand im Juni 2016 um mehr als 8.800 Frauen und Männer erhöhen können. Rund 34.000 Soldatinnen und Soldaten sind derzeit in der Ausbildung und rücken in die Truppe nach.

Ausrichtung am Fähigkeitsprofil der Bundeswehr

Die mittelfristige Personalplanung richtet sich konsequent am Fähigkeitsprofil der Bundeswehr aus. Die MPPMittelfristige Personalplanung 2020 sei „bewusst als Übergangsverfahren angelegt, bei dem nur Bedarfe mit hoher Dringlichkeit berücksichtigt wurden“, so das Ministerium. So will man unter anderem die Extremismusabwehr beim Bundesamt für den Militärischen Abschirmdienst (BAMADBundesamt für den Militärischen Abschirmdienst) stärken und bilaterale Projekte vorantreiben: Beispielsweise sollen ein deutsch-britisches Pionierbrückenbataillon oder die deutsch-niederländischen Test- und Versuchsstrukturen zur Digitalisierung landbasierter Operationen aufgebaut werden. Der deutsche Anteil an der Stärkung der NATONorth Atlantic Treaty Organization-Kommandostruktur soll gefestigt und das Beschaffungswesen personell unterfüttert werden. Die für die Umsetzung der MPPMittelfristige Personalplanung 2020 erforderliche Einrichtung von rund 900 neuen militärischen Dienstposten soll dabei umfangsneutral durch „Maßnahmen der internen Optimierung“ geschehen, also durch einen bundeswehrinternen Umbau der Strukturen.

Quelle: www.bmvg.de/de/aktuelles/personalbedarf-bundeswehr-braucht-mehr-zivilpersonal-250786