26. November 2017

Situation im Travel Management (TM)

Das Travel Management der Bundeswehr (TMBw) ist Dienstleister für alle Dienstreisen, für Trennungsgeld- und Umzugsangelegenheiten sowie für besondere Nebengebührnisse, die im Zusammenhang mit Auslandsverwendungen stehen.

Dabei erledigt das Kompetenzzentrum Travel Management der Bundeswehr (KompZ TM Bw) an verschiedenen Standorten zentral die Reiseplanung, Reiseabrechnung, Trennungsgeld- und Umzugsbearbeitung für das Bundesministerium der Verteidigung und für die Bundeswehr.

Die angespannte Situation im Travel-Management ist auch dem Verband der Beamten der Bundeswehr e.V. (VBB) nicht verborgen geblieben. So sind sowohl die Kolleginnen und Kollegen aus den Kompetenzzentren an uns herangetreten, als eben auch die Kolleginnen und Kollegen, die aufgrund einer Dienstreise auf die Leistungen der Kompetenzzentren angewiesen sind. Hier kommt es seit einiger Zeit zu massiven Rückständen, so dass teilweise nur einen Tag vorher mitgeteilt werden kann, wie und ob die Dienstreise stattfindet. Ein Zustand, der für beide Seiten nicht zufriedenstellend ist. Die Insolvenz der AirBerlin-Fluglinie und der damit wegfallende Bonn-Berlin-Shuttle hat die Situation noch einmal mehr verschärft.

Auch wenn es eigentlich „nur“ um so unspektakuläre Arbeitsprozesse wie etwa die Vorbereitung einer Dienstreise, die Erstattung von Reisekosten, die Abrechnung eines Umzuges oder die Trennungsgeldbearbeitung geht, so benötigen auch diese Aufgaben Zeit. Zeit, welche unsere Kolleginnen und Kollegen in den Kompetenzzentren derzeit aufgrund der Fülle von Anträgen nicht haben.

Dass das Problem erkannt ist und auch bereits erste Maßnahmen zur Entspannung eingeleitet wurden, zeigen unsere Gespräche mit den verschiedensten Stellen. So wurde in einem ersten Schritt Mehrarbeit angeordnet, sich jedoch gleichzeitig auch um weitere Personalverstärkung gekümmert. Diese soll durch Abordnungen, aber auch durch eine offizielle Ausschreibung erreicht werden. An dieser Stelle unterstützen wir diese Maßnahme in Sinne der kurzfristigen Entspannung, haben jedoch gleichzeitig auch unsere Bedenken geäußert. Zielsetzung muss eine langfristige ausreichende Personalausstattung sein. Darüber hinaus wurde die Hotline und die IT-Ausstattung verstärkt und die Reisestelle USA/CAN in die Bearbeitung mit eingebunden.

Zu guter Letzt hat die Fluglinie Lufthansa gegenüber dem Verteidigungsressort erklärt, ab November 2017 größere Maschinen auf der Strecke Bonn-Berlin einsetzen zu wollen. Es konnte zudem eine „Bundrate“ mit den Fluglinien vereinbart werden, die ab sofort wieder beitragsfreie Umbuchungen und Namensänderungen zulässt und preislich attraktiv ist.

Auch die Präsidentin des Bundesamt für Infrastruktur, Umweltschutz und Dienstleistungen der Bundeswehr (BAIUDBw), Frau Hauröder-Strüning hat sich der Problematik angenommen und das Ganze zur Chefsache erklärt.

Der Verband der Beamten der Bundeswehr e.V. (VBB) war die Interessenvertretung, die sich ab 2012 dafür eingesetzt hat, dass der Bereich Travel Management im Bereich des Verteidigungsressorts verbleibt und nicht – wie nach der ursprünglichen Planung und der am 2. November 2012 getroffenen Ressortvereinbarung zwischen dem Bundesministerium der Verteidigung (BMVg), dem Bundesministerium der Finanzen (BMF) und dem Bundesministerium des lnnern (BMI) zum Bundesverwaltungsamt verlagert wird.

Zu dieser Entscheidung stehen wir auch noch heute! Das Verteidigungsressort verfügt im Vergleich zu den anderen Ressorts über etliche Besonderheiten, angefangen mit 2 Dienstsitzen und zahlreichen Dienststellen, über die besonderen Dienstreisen, siehe hier beispielweise die Marine, bis hin zur Problematik komplexer datenschutzrechtlicher Regelungen.

Damals gelangte schließlich auch die Verteidigungsministerin, Frau Dr. Ursula von der Leyen zur der Auffassung, eine Aufgabenverlagerung erziele nicht den erwarteten Mehrwert für die Bundeswehr. Wichtige positive Effekte können nur bei einem vollständigen Verbleib der Aufgaben in der Bundeswehr erreicht werden. Es wurde daher im Juli 2014 beschlossen, dass die Bundeswehr den bisher eingeschlagenen Weg der Zentralisierung der Aufgaben im Travel Management fortsetzen und aus den zuvor genannten Gründen die Abrechnungsaufgaben bei der Bundeswehr belassen will.

Diese Entscheidung befürworten wir auch heute noch, haben jedoch bereits damals auf die Gefahr hingewiesen, dass es nicht gut gehen kann, wenn die Arbeit, die ehemals in mehr als 80 Bundeswehrdienststellen mit über 1.200 Dienstposten bundesweit erledigt worden ist, nunmehr in der Zielstruktur mit nur 700 Dienstposten ausgeführt werden soll.

Unsere Kolleginnen und Kollegen tun ihr Bestes, aber die derzeitigen Probleme zeigen, dass es auch im Bereich Travel Management an der Zeit ist, für eine angemessene Dienstpostenausstattung zu sorgen und zwar dauerhaft.