21. September 2020
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Dreierkette: Sechs Fragen, sechs Antworten

In Koblenz hat er gerade wieder einen Wahlerfolg erzielt, hat vor Corona die Personalversammlung des BAAINBw souverän geleitet, gilt als überaus sachkundig und erfahren, zudem hat er hervorragende Kontakte innerhalb und außerhalb des VBB. Kolleginnen und Kollegen schätzen seinen Rat, weil sie sich auf ihn verlassen können. Eigentlich der ideale Kandidat, um seine Verbindungen auch im Hauptpersonalrat beim BMVg weiter zu nutzen, meint nicht nur der Bundesvorsitzende.

Dr. Hans Liesenhoff: Herr Bartz, nach über zwei Wahlperioden im Hauptpersonalrat beim BMVg (HPR) endet das Mandat im November dieses Jahres. Viele Kolleginnen und Kollegen - weit über den Rüstungsbereich hinaus - fragen sich, warum Sie nicht erneut kandidiert haben. Was waren Ihre Beweggründe?

Frank Bartz: Die Erklärung ist relativ einfach! Im April 2019 wurde ich zum Vorsitzenden des Personalrates beim BAAINBw gewählt. Im Rahmen der diesjährigen Wahlen bin ich erneut für unseren Verband bei den Wahlen im BAAINBw angetreten. Vorsitzender des größten (örtlichen) Personalrates in der Bundeswehr zu sein, fordert mich zu hundert Prozent und manchmal auch etwas mehr. Zusätzlich noch ein Mandat im HPR mit Leben zu füllen, wäre ein immenser persönlicher Kraftakt und würde meinem Verständnis an einen Mandatsträger im HPR nicht gerecht werden können. Daher habe ich mich, in Absprache mit unserem Verband, mit einem lachenden und einem weinenden Auge so entschieden.

Dr. Hans Liesenhoff: Was meinen Sie mit „lachendem und weinendem Auge“?

Frank Bartz: Die Zeit im HPR war für mich eine tolle Erfahrung. Sie war von großen Herausforderungen geprägt und hat vor allem meinen persönlichen Horizont nochmals erweitert. Mit Blick auf die Vielfalt an Themen habe ich sehr schnell lernen müssen, dass es auch über den Rüstungsbereich hinaus viele kleine und große Herausforderungen zu meistern gilt. Vor allem durfte ich durch meine Tätigkeit im HPR viele Kolleginnen und Kollegen, Kameradinnen und Kameraden auch auf der Seite des BMVg und der Bundeswehr kennen und sehr schätzen lernen.

Aber alles hat seine Zeit. Jeder von uns ist ersetzbar und sollte sich selbst nicht zu wichtig nehmen. Der VBB hat auch ohne mich bei dieser Wahl ein sehr gutes Angebot an Kandidatinnen und Kandidaten aufgestellt. Ich scheide deshalb mit einem sehr guten Gefühl aus und werden außerdem durch meine neue Funktion weiterhin genügend Berührungspunkte zum HPR haben.

Dr. Hans Liesenhoff: Was waren ihre Schwerpunkte in den vielen Jahren?

Frank Bartz: Vieles, im Kleinen wie im Großen, hat mich bewegt. Aber natürlich lag mein Schwerpunkt auf den Themen der Beamtengruppe und der Rüstung. In den vielen Jahren stand gerade der Ausrüstungs- und Nutzungsbereich immer wieder vor gravierenden Veränderung und Herausforderungen. Dabei hat es mich oftmals fasziniert, wer sich hierbei mit gefährlichem Halbwissen zu einer Meinung berufen fühlte. Ich habe meine Rolle bis zuletzt immer so verstanden, einen konstruktiven Beitrag zu leisten, um die unbestritten vorhandenen Schwierigkeiten im Ausrüstungs- und Nutzungsprozess nachhaltig zu verbessern. Am meisten bewegt hat mich dabei aber die zum Teil einseitige und unsachliche Kritik an den Beschäftigten. Das war und ist bis heute etwas, wo ich sehr empfindlich reagiere.

Dr. Hans Liesenhoff: Gerade die bewährte Schwerpunktsetzung in die konkrete Personalratsarbeit vor Ort umzusetzen, das ist eine Herausforderung, die der Bundesvorsitzende VBB gerne unterstützt. Schließlich geht es nun darum, die bisherigen Erfolge in Koblenz abzusichern und auszubauen. Und der VBB baut weiterhin auf Frank Bartz.

Ein starker Verband zeichnet sich dadurch aus, dass er über starke Persönlichkeiten verfügt, die ein starkes Team bilden und vernetzt agieren. Herr Gürke, sie sind einer der neuen Kandidatinnen und Kandidaten für den HPR. Was sind ihre Beweggründe für diese Kandidatur?

Christian Gürke: Nun, wie Kollege Bartz bereits ausführte, hatte die Sache einen planbaren Vorlauf. Nachdem klar war, für welche Mandate der VBB „Köpfe“ anbieten musste, erarbeitete der Bereichsvorstand, unterstützt von einer Findungskommission, ein entsprechendes Personaltableau. Eines der Ergebnisse war, dass ich gefragt wurde, ob ich mir eine Kandidatur für den HPR vorstellen könne.

Dr. Hans Liesenhoff: Und da haben sie spontan „ja“ gesagt.

Christian Gürke: Lassen Sie mich es so ausdrücken: es war wohlüberlegt. Derartige weitreichende Entscheidungen erfordern immer etwas Bedenkzeit, da verschiedene Bereiche tangiert werden: dienstliche und familiäre. Und dann sind da noch die „großen Fußstapfen“, die mir mein Vorgänger dankenswerter Weise überlassen hat. Ich hatte mich aber sehr schnell und sehr gerne dafür entschieden. Frank Bartz und ich arbeiten schon als Team zusammen, da finden Erfahrung und Innovation eine kreative Verbindung.

Dr. Hans Liesenhoff: Was sind Ihre Themen für den HPR? Wie bringen Sie sich ein?

Christian Gürke: Mein wichtigstes Thema ist zunächst mitzuhelfen, um für den VBB ein ordentliches Wahlergebnis zu erzielen. Wahlen haben die Eigenheit, dass sie nicht von Gewerkschaften, Verbänden oder Parteien entschieden werden, sondern von den Wählerinnen und Wählern. Und das ist auch gut so. Es gilt möglichst viele Kolleginnen und Kolleginnen davon zu überzeugen, von ihrem Wahlrecht Gebrauch zu machen und dem VBB ihr Vertrauen zu schenken. Nur ein starker VBB kann die Interessen seiner Mitglieder wirksam vertreten. Von der Sacharbeit im HPR weiß ich, dass diese kollegial bewältigt wird. Darauf freue ich mich. Nach einem Wahlerfolg würde sich alles Übrige sehr schnell zeigen, zu tun gibt es einiges. Die Bereiche Beamte und Ausrüstung werden aber weiterhin bestimmend bleiben.

Dr. Hans Liesenhoff: Ergänzend darf erwähnt werden, dass Christian Gürke auch Mitglied der Bundesleitung ist. Personalratspolitik und Verbandspolitik können somit schnell und vorteilhaft für die Wählerinnen und Wähler zusammengeführt werden, wenn dies zur Lösungsfindung notwendig ist. Damit macht der VBB seinen Wählerinnen und Wählern ein persönliches Angebot, das diese im eigenen Interesse nicht ausschlagen sollten. Einfach richtig ankreuzen; wir zählen auf Sie!