Unter der bewährten Leitung von Herrn Generalleutnant Leinhos fand eine weitere Informationsveranstaltung für Verbände und Gewerkschaften statt. Bereichert wurde die Runde durch die beiden Gleichstellungsbeauftragten militärisch und zivil sowie den beiden Vorsitzenden des ÖPR und BPR, die im Anschluss zur ersten Personalversammlung eingeladen hatten. Es gibt interessante Entwicklungen zu vermelden.
Wir haben darüber mehrfach berichtet: Der jüngste Organisationsbereich der Bundeswehr wurde gegründet, um digitalen Bedrohungen und Cyberangriffen entgegen zu treten. Damit verbunden waren hohe Erwartungen, die angesichts großer Herausforderungen innerhalb und außerhalb der Bundeswehr zu erfüllen sind.
In einer „tour d'horizon“ gab der Inspekteur CIR einen Überblick zum aktuellen Sachstand seines Organisationsbereichs. Der Aufbau liegt im Zeitplan, die sportlichen Zeitlinien werden gehalten. Im Gegensatz dazu steht die Verfahrensdauer bei der Herstellung einer zeitgemäßen Infrastruktur, wo auch dieser Organisationsbereich im Innovationsstau festhängt. Allgemein bekannt sind auch die Unterschiede in der Taktung von IT-Innovationszyklen und Beschaffungsprozessen, die einer grundlegenden Harmonisierung bedürfen. Selbstverständlich bleibt der Organisationsbereich Cyber- und Informationsraum integraler Bestandteil der Cyberstrategie des Bundesministeriums des Inneren, um den gesamtstaatlichen Ansatz weiter auszubauen.
Zweifellos spannende Themen, die allerdings durch die Ausführungen zur Personallage überstrahlt wurden. Getrieben von der Entwicklung auf dem gewerblichen IT-Sektor entwickeln die Verantwortungsträger im KdoCIR innovative Personalstrategien, damit sich der Behördenbereich nicht so weit von der gesellschaftlichen Entwicklung abhängen lässt. Im militärischen Bereich sind beispielsweise Fachkarrieren an Stelle von klassischen Führungskarrieren eine denkbare Möglichkeit, IT-affines Personal zu gewinnen und zu halten. Im öffentlichen Dienst basiert die Laufbahn wesentlich auf nachgewiesener Qualifikation, die zur Zuordnung einer Laufbahn führt. Das bewährte Prinzip kommt im Bereich des IT-Personals an Grenzen, die neu zu definieren sind, wenn die Bundeswehr im Ressourcenwettstreit um befähigtes Personal bestehen will. Wie können zukünftig non-formale Qualifikationen nachgewiesen und letztlich für die Bundeswehr genutzt werden? Ebenfalls ein Thema bleibt die berufliche Attraktivität der Bundeswehr für die gewünschte Zielgruppe, wohlgemerkt in materieller wie ideeller Hinsicht.
Der VBB wird diese Entwicklungen weiterhin aufmerksam verfolgen. Was im KdoCIR funktioniert, kann möglicherweise auf andere Organisationsbereiche und Statusgruppen übertragen werden, schließlich ist von einem Personalkörper die Rede.