Vom 17. bis 18. September 2024 fand unter der Leitung von Ministerialrat Jürgen Lorse, Referatsleiter BMVg P II 3, der 2. Qualitätszirkel Personalentwicklung Tarifbeschäftigte in Berlin statt. Das Ziel der Veranstaltung war, 4 Jahre nach dem 1. Qualitätszirkel Bilanz zu ziehen.
Für den VBB nahmen die Bundesvorsitzende, Imke v. Bornstaedt-Küpper, und der Sprecher Fachbeirat Tarif, Alexander Hess, teil.
Hat der Weg, der durch die 2017 erlassene zentrale Dienstvorschrift A-1340/15 „Personalentwicklung (PE) für Tarifbeschäftigte“ eingeschlagen wurde, den gewünschten Erfolg gebracht? Ist die Personalentwicklung für Tarifbeschäftigte in dieser Form noch zeitgemäß oder müssen die Stellschrauben im Rahmen der Landes- und Bündnisverteidigung (LV/BV) nachjustiert werden? Diese Fragen wurden u.a. in Diskussionsrunden und mittels Fachvorträgen erörtert.
Wie bedeutsam die Personalentwicklung für Tarifbeschäftigte für den Arbeitgeber Bundeswehr ist, unterstrich die Abteilungsleiterin Personal im BMVg, Ministerialdirektorin Oda Döring, in ihrem Grußwort. Mit dem PE-Konzept nimmt das BMVg auf Bundesebene eine wichtige Vorreiterrolle ein. Dies wird in den kommenden Jahren insbesondere im Kontext der Personalbindung von großer Bedeutung sein. „Personalbindung bedeutet Personalgewinnung nach innen gerichtet“, stellte Frau Döring fest.
In den anschließenden Diskussionsrunden mit den Teilnehmenden, die aus Vertreterinnen und Vertretern von Gewerkschaften und Verbänden, dem Hauptpersonalrat sowie aus Dienststellen ziviler und militärischer Organisationsbereiche bestanden, wurde die bisherige Regelung kritisch unter die Lupe genommen. Dabei wurden vor allem die fehlenden Karrieremöglichkeiten insbesondere auf Ortsebene angesprochen. Es sind bereits durch fehlende Funktions- bzw. Tätigkeitsmerkmale in den Organisationsgrundlagen die Eingruppierungsmöglichkeiten sehr begrenzt. Darüber hinaus fand eine kritische Auseinandersetzung mit dem im TVöD Bund hinterlegten Begriff „Qualifizierungsgespräch“ statt. Durch ein Live-Voting hatten alle Teilnehmenden die Möglichkeit, aus 6 verschiedenen Vorschlägen eine neue Begriffsbezeichnung auszuwählen. Zukünftig wird nunmehr den Tarifbeschäftigten ein „Perspektivgespräch“ angeboten.
Bereits im Vorfeld der Veranstaltung hatte der VBB dem Ministerium mehrere konstruktive Vorschläge unterbreitet und konnte diese im Verlauf der Veranstaltung - insbesondere in den sogenannten „Fishbowl Diskussionen“ - vorstellen. „Wir müssen neben den etablierten PE-Maßnahmen wie z.B. die Meisterausbildung für den handwerklichen Bereich und die verwaltungseigene Fachprüfung I und II für den Verwaltungsbereich noch mehr individuelle Lösungen mit Blick in die digitale Zukunft anbieten. Wenn Personalentwicklung erfolgreich sein soll, muss die Bundeswehr bereit sein, darin zu investieren und die Bereiche Personalmanagement in den Bundeswehrdienstleitungszentren mit einem Dienstposten Personalentwicklung für das zivile Bestandspersonal ausstatten“, stellt Alexander Heß, Sprecher Fachbeirat Tarifpolitik im VBB, fest. Zusätzlich forderte der VBB ein gezieltes Veränderungsmanagement mit einer Evaluierung zur „Personalentwicklung Tarifbeschäftigte“ ein.
Ministerialrat Lorse bedankte sich in seinen Schlussworten für die aktiven und wertvollen Diskussionsbeiträge und versprach, dass die Vorschläge und Anregungen aufgenommen werden. Der VBB dankt dem Kollegen Lorse für seine sehr professionell moderierte und erfolgreich durchgeführte Veranstaltung und wird auch zukünftig die Qualifizierung und Personalentwicklung von Tarifbeschäftigten aktiv begleiten.