Am 16.04.2024 fand die 18. Frauenpolitische Fachtagung der dbb Bundesfrauenvertretung statt. Auch VBB Frauen nahmen teil.
Das Thema: Familie, Sorgearbeit, Altersarmut - die CAREseite der Medaille.
Frauen bringen etwa 34 % mehr Zeit für Carearbeit auf als Männer, natürlich unbezahlt.
Mehr Carearbeit bedeutet in vielen Fällen mehr Teilzeitbeschäftigung aufgrund von Betreuungs- und/ oder Pflegeaufgaben und das hat Auswirkungen auf die spätere Versorgung.
Aktuell leben in Deutschland etwa 5,2 Millionen pflegebedürftige Menschen. Hiervon werden ca. 4,4 Millionen zu Hause gepflegt. Die Hochrechnungen für die kommenden Jahre zeigen, dass die Zahlen erschreckend steigen werden, was nicht zuletzt auch mit den starken Jahrgängen der Anfang 60er zusammenhängt.
Hier ist dringender Handlungsbedarf angesagt.
Bereits heute ist jede fünfte Frau unter 60 Jahren armutsgefährdet.
Die sogenannte unsichtbare Arbeit wird überwiegend von Frauen durchgeführt, dabei wenden Frauen 44,3 % mehr an Zeit auf als Männer (Gender Care Gap).
Die Altersarmut kommt daher zustande, dass durch die fehlende Vollzeittätigkeit im Alterseinkommen Frauen im Schnitt 29,9 % weniger erhalten als Männer (mit Hinterbliebenenrenten) und sogar 42,6 % ohne Hinterbliebenenrenten.
Diese Differenz im Alter nennt man Gender Pension Gap.
Ergebnis: Carearbeit muss endlich wahrgenommen und gewürdigt werden. Es muss ein Umdenken in der Gesellschaft stattfinden. Lösungen müssen durch Betroffene, Arbeitgeber und Politik gemeinsam erarbeitet und umgesetzt werden - jetzt! Denn langes Aufschieben löst das Problem nicht, sondern sorgt durch den demographischen Wandel für eine noch nicht absehbare Verschlimmerung.