02. Oktober 2020

30 Jahre Wiedervereinigung Deutschlands, 30 Jahre Herausforderungen für die Menschen im VBB

Heute sind die wahrhaft historischen Ereignisse weit weg, aber damals ging es Schlag auf Schlag: Die friedliche Revolution in der DDR war überraschend geglückt, die Mauer fiel, der kalte Krieg endete nicht katastrophal, zwei deutsche Staaten wurde ein Deutschland!

Heute wissen wir: Die Tür der Geschichte war einen Spalt weit geöffnet und Deutschland wurde einig Vaterland, bevor diese Tür wieder zuschlug.

Nach der Euphorie kam die Ernüchterung, so kämpft die Bundeswehr seit drei Dekaden mit den radikalen politischen Umbrüchen nach der Wiedervereinigung. Viel wurde und wird darüber publiziert. Und was machte der VBB?

Für den VBB war es keine Wiedervereinigung, es war ein fordernder Neuaufbau in den neuen Bundesländern. Wie bringt man zusammen, was zusammengehört? In DDR und BRD waren die Menschen unterschiedlich sozialisiert, hatten unterschiedliche Erfahrungen und Vorstellungen, aber man hat im VBB auf Augenhöhe zusammengefunden.

Heute müssen wir unseren „Altvorderen“ im VBB sehr dankbar sein, dass sie gemeinsame Interessen vorangestellt und regionale Eigenheiten als Bereicherung, nicht als Bedrohung empfunden haben.

Ossi und Wessi als voreingenommene Wertung gibt es deshalb bei uns nicht, das passt nicht zum Geist des VBB. Wir schätzen regionale Vielfalt und individuelle Charaktere, wir bilden ein verlässliches Team. Wir leben die deutsche Einheit.

Aber die deutsche Einheit ist nicht perfekt, einige Anachronismen müssen endlich weg, dafür kämpfen wir gemeinsam im VBB und zusammen mit dem dbb. Es bleibt nach dreißig Jahren tatsächlich noch einiges zu tun, auch wenn das Positive weit überwiegt.

Genießen wir als VBB-Mitglieder dieses Jubiläum der Deutschen Einheit als Geschenk der Geschichte für uns alle, in Nord und Süd, in Ost und West, natürlich auch in der Mitte. Es hätte auch ganz anders kommen können!