Zuletzt berichtete der VBB am 9. August 2022 über den aktuellen Stand des Verfahrens einer möglichen Abgabe der beiden zivilen Ausbildungswerkstätte der Bundeswehr.
Aufgrund ihrer Unternehmensstrategie hat die HIL GmbH die Absicht verfolgt, die Ausbildungswerkstätten in den Konzern zu integrieren, um hiermit eine eigene Personalgewinnungsorganisation aufzubauen.
Die Ausbildungswerkstätten waren aufgrund eines kritischen Prüfberichtes des Bundesrechnungshofes im Jahr 2021 in den Fokus gerückt. Der Rechnungshof kritisierte insbesondere die schlechte Übernahmequote der Absolventen in ein späteres Arbeitsverhältnis bei der Bundeswehr.
Der Hauptpersonalrat hat sich gegenüber den Beteiligungsführern BMVg P I 6 und BMVg EBU II 6 schon früh ablehnend zu einer Übernahme geäußert. Auch der VBB hat sich immer für einen Verbleib in den Strukturen der Bundeswehr unter Anwendung von Kooperationsverträgen ausgesprochen.
Die in Auftrag gegebene Wirtschaftlichkeitsuntersuchung hat 2023 einen Verbleib in den Strukturen der Bundeswehr empfohlen. Die eigentliche Beteiligung erfolgt dann erst zu Beginn 2024. Dem schlechten infrastrukturellen Zustand der Ausbildungswerkstätten war dies nicht zuträglich. Im Ergebnis hat sich der Hauptpersonalrat zum Ende der Wahlperiode gegen eine Übernahme im Rahmen der vollen Mitbestimmung ausgesprochen. Das daraus folgende Einigungsstellenverfahren wurde im September 2024 mit dem Ergebnis abgeschlossen, dass die Ausbildungswerkstätten an die HIL GmbH abgegeben werden. Im Rahmen des getroffenen Vergleiches konnte jedoch erreicht werden, dass zusätzlich zur vollen Kompensation der beiden Ausbildungswerkstätten von 44 Ausbildungsplätzen im Bundesgebiet 14 weitere Ausbildungsplätze gewerblich-technischer Natur ausgebracht werden müssen.
Der VBB hat sich bis zuletzt für einen Verbleib der Werkstätten in Zuständigkeit der Bundeswehr ausgesprochen, muss das Ergebnis der Einigungsstelle jedoch akzeptieren. Wir werden die Kompensationsmaßnahmen kritisch begleiten und darauf achten, dass der Stellenwert der zivilen Berufsausbildung auf einem konstant hohen Niveau gehalten wird.