22. Oktober 2024

Bereich III Standortgruppe Düsseldorf

Besuch des WDR-Funkhauses und ZDF-Landesstudios in Düsseldorf

Auf Einladung der Standortgruppe Düsseldorf traf sich eine kleinere Gruppe Mitglieder am Nachmittag des 08. Oktober 2024 zu einem Besuch des örtlichen WDR-Funkhauses und ZDF-Landesstudios.

Im Foyer des Funkhauses wurden wir von einer Mitarbeiterin des WDR-Besucherdienstes und einem ZDF-Redakteur begrüßt. Einleitend gab es einige Informationen zur Historie. Das Funkhaus Düsseldorf ging am 02. Mai 1991 in Betrieb und befindet sich im Eigentum des Westdeutschen Rundfunks. Im Jahre 2019 hatte dessen Intendant aus Spargründen mehrere Formate, so auch das tägliche Informationsmagazin 'Aktuelle Stunde', an den Hauptsitz nach Köln abgezogen. Hierdurch war das Funkhaus Düsseldorf vor die Herausforderung gestellt, sich neu aufzustellen und die frei gewordenen Flächen von rund 3000 Quadratmetern Büro- und Produktionsfläche einer geeigneten Nachnutzung zuzuführen. Nach anfänglichen Schwierigkeiten fand sich eine Kooperation mit dem ZDF-Landesstudio NRW, welches in Düsseldorf-Golzheim in einem Mietobjekt unter beengten Verhältnissen von montags bis freitags das Verbrauchermagazin 'Volle Kanne' produzierte.

Die freien Raumkapazitäten wurden vom ZDF angemietet. Das Magazin 'Volle Kanne' konnte aus den neuen Räumlichkeiten erstmals am 31. Januar 2022 auf Sendung gehen.

Unsere Führung begann im ZDF-Landesstudio.

Der uns begleitende Redakteur CvD (Chef vom Dienst) führte uns zunächst in den Regieraum. Da die Sendung 'Volle Kanne' nur vormittags produziert wird, war dieser verwaist. So blieb für uns genügend Zeit, den Raum und die Aufgaben des dortigen Personals näher kennenzulernen. Man war überwältigt von der großen Anzahl an Wand- und Arbeitsplatzbildschirmen und den Mischpulten mit ihren unzähligen Knöpfen und Reglern. Ebenso überrascht waren wir, wieviel Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter täglich an der Produktion der Sendung beteiligt sind.

Einige Akteure und ihre Aufgabenfelder wurden uns kurz näher erläutert.

Der Regisseur, der die Sendung leitet und inhaltlich verantwortet. Der Chef vom Dienst, der dem Redaktionsteam vorsteht, die Texte der Sendung abnimmt, bei Bedarf ändert und die redaktionellen Abläufe koordiniert.  Die Bildregie, die die Kamerapositionen und -bewegungen auswählt und die Bildfolgen festlegt. Der Grafiker, in dessen Zuständigkeit die zeitgerechte Einblendung von Inserts (Bauchbinden) fällt, also der Einschub informativer Texte, wie z.B. Namen oder Eilmeldungen. Der Toningenieur, der den störungsfreien Ton und die korrekte Verkabelung des Moderierenden und seiner Gäste verantwortet und letztendlich die MAZ, die sich um alle vorproduzierten Einspieler während der Sendung kümmert.    

Nach den sehr informativen Ausführungen hatten wir die Gelegenheit, auch das Aufnahmestudio mit seinen unterschiedlichen Funktionsbereichen kennenzulernen. Alles war in freundlichen Pastelltönen und einem ansprechenden Ambiente gehalten. Sämtliche Sitzgelegenheiten und Tische waren allerdings mit Schonbezügen abgedeckt und so nur bedingt sichtbar. An der Decke ein verwirrender Mix aus Scheinwerfern und allerlei technischem Gerät.

Wir verließen den ZDF-Bereich und wurden von der Mitarbeiterin des WDR-Besucherdienstes übernommen, wobei sich die Besichtigung auf die untere Geschoßebene und das gemeinsame Aufnahmestudio der Sendung 'Lokalzeit Düsseldorf' (montags bis samstags) und des sonntags produzierten Magazins 'Westpol' beschränkte.

Wir hatten ein größeres Studio erwartet und waren daher erstaunt über den doch recht kleinen Raum. Da einige Kameras eingeschaltet waren, konnten wir uns selbst auf den diversen Kontrollmonitoren sehen. An den Kopfseiten fanden sich zwei unterschiedliche Moderatorenpulte, an den Seiten stark überdimensionierte Videowände, die vom WDR wegen ihres enormen Wertes lediglich angemietet sind. Mittels dieser Videowände können sendungsbezogene Kulissen projiziert werden. Von besonderem Interesse waren auch die Teleprompter, bei denen die eingespeicherten Moderationstexte auf einen an der Kamera montierten Monitor seitenverkehrt übertragen und über einen Spiegel seitengerecht lesbar gemacht werden, wobei die Lesegeschwindigkeit individuell gesteuert werden kann. Der Teleprompter erweckt beim Zuschauer somit des Eindrucks von Blickkontakt und freiem Sprechen des Moderators, obwohl der Redetext abgelesen wird.

Sieht man sich die Sendungen im Fernseher an, so wird einem nicht bewusst, welcher personelle und technische Aufwand erforderlich ist, um diese störungsfrei und in guter Qualität ins Wohnzimmer zu liefern.

Der Besuch des Funkhauses war für uns recht unterhaltsam und informativ. Den Ausflug in den Düsseldorfer Medienhafen ließen wir mit dem Besuch einer Gaststätte ausklingen.