27. August 2018

Standortgruppe Koblenz

Die Ruheständler der StOGruppe Koblenz bei den Walzwerken Rasselstein in Andernach

  • Ruheständler der StOGruppe Koblenz bei den Walzwerken Rasselstein in Andernach

Nachdem die Ruheständler der StOGruppe Koblenz im vergangenen Jahr die restaurierte Sayner Hütte besuchten, wollten sie diesmal wissen, welche Bedeutung die Produktion von Stahl heute hat und was alles aus diesem Material hergestellt werden kann. Deshalb wählte ihr Betreuer Kollege Kappel die Walzwerke Rasselstein in Andernach zum Besuch aus.

Im Jahr 1760 gründete Herr Remy -aus Lothringen stammend und mit der Verhüttung von Eisenerz vertraut - in der Nähe von Neuwied sein Unternehmen und nannte es nach dem dort in der Nähe befindlichen Steinbruch "Rasselstein". Dieser Name wurde auch für eine Erweiterung des Unternehmens um ein Walzwerk in Andernach im Jahr 1921 beibehalten. Heute gehört der Betrieb mit 2.500 Beschäftigten und 200 Auszubildenden zum Thyssen-Konzern.

Bei einer ausführlichen Vorstellung des Betriebes im Info-Zentrum erfuhren die Besucher, dass bereits ab 1856 bei Rasselstein Weißblech hergestellt wird, nachdem  im napoleonischen Heer 1810 die erste Lebensmitteldose aus Blech verwendet wurde.

Die aus dem Ruhrgebiet per Bahn angelieferten Stahlrollen (Coils) durchlaufen vollautomatisch sechs Walzstraßen unter bis zu zwei Tonnen Druck und zuletzt mit einer Geschwindigkeit von 145 km/h. So entstehen aus 1000 Meter Rohmaterial 10.000 Meter Feinblech, auf  das schließlich noch eine Zinn- oder Chromschicht elektrolytisch aufgebracht wird. Die so gefertigten Verpackungsstahl-Rollen werden an 400 Kunden in 80 Ländern verschickt, die daraus Kuchenformen, Konserven- oder Getränkedosen, Kronenkorken etc. herstellen. Da das ultradünne Feinblech zu über 90 % recycelbar ist, steigt die Nachfrage ständig.

 

Übrigens: Rasselstein hat 1971 den "Aufreißdeckel" entwickelt. Daran wird sich jeder Teilnehmer erinnern, wenn er eine Getränkedose öffnet!