15. Dezember 2016

FIM Business Day 2016 - Was war da los?

  • FIM Business Day 2016
    Foto: © Sabine Wendler
    Frau Ulrike Elsner, Vorsitzende des vdak e.V., Frau Dr. Krisztina Berger, stellv. Vorsitzende FIM e.V., Frau Heidemarie Kinzler, Vorstandsvorsitzende FIM e.V., Frau Abteilungsleiterin Christine Morgenstern, Sandra Schneider (von rechts)
  • FIM Business Day 2016 - Plakat Foto: © doppelpunkt GmbH

Ein Namensartikel unseres Mitgliedes Sandra Schneider vom VBB Bereich VIII

Vom 11. bis 13. November fand in Berlin der von der Vereinigung für Frauen im Management e.V. (FIM) initiierte Business Day 2016 unter dem Motto „Seil schafft Verbindung – Strippen ziehen, Netzwerke knüpfen“ statt. Frau Dr. Krisztina Berger als stellvertretende Bundesvorsitzende des Vereins und weitere Mitglieder von der Regionalgruppe Berlin/ Brandenburg des FIM organisierten dieses hervorragende Event.

Als Schirmherrin für diese Veranstaltung konnte die Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, Frau Manuela Schwesig gewonnen werden. Sie selbst konnte leider nicht anwesend sein, da sie an der Festveranstaltung zum 10-jährigen Bestehen des Vereins Frauen in die Aufsichtsräte (FidAR) teilnahm. Stellvertretend überbrachte die Abteilungsleiterin im Referat Gleichstellung, Frau Christine Morgenstern, ein Grußwort. Frau Ministerin Schwesig brachte darin zum Ausdruck, dass trotz aller gesetzlichen Initiativen die Frauen selbst untereinander Netzwerke knüpfen, pflegen und diese aktiv einsetzten müssen. Ein erster Schritt seitens des Gesetzgebers sei das In-Kraft-Treten des „Gesetzes für die gleichberechtigte Teilhabe von Frauen und Männern an Führungspositionen in der Privatwirtschaft und im öffentlichen Dienst“ zum 01. Mai 2015. Aber die Möglichkeiten seitens des Gesetzgebers sind begrenzt. Durch Netzwerke von und mit Frauen aus den verschiedensten Bereichen ergibt sich ein reger Austausch zu speziellen Themen und auch Sichtweisen aus der Perspektive anderer kann schon den Ausschlag gegeben für einen Wechsel in eine Führungsposition.

Für diesen Business Day hat der Vorstand des FIM e.V. Referentinnen aus verschiedensten gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Bereichen in das Haus des vdek e.V. am Askanischen Platz 1 gewinnen können, die sich in ihrem Fachgebiet im Unternehmen trotz Widerständen durchsetzt haben und führende Positionen einnehmen bzw. ihr eigenes Unternehmen erfolgreich führen. Was macht diese Frauen so erfolgreich? Ganz wichtig – und das wurde bei dieser Veranstaltung deutlich – sind neben Wissen, Erfahrung und Durchsetzungsvermögen Netzwerke von und mit Frauen als ein wichtiger Baustein für ein erfolgreiches Berufsleben.

Bereits am ersten Abend gab es bei einem get-to-gether im relexa hotel „Stuttgarter Hof“ die Möglichkeit, die Teilnehmerinnen – sowohl Mitglieder des FIM e.V. als auch Gäste – bei einem leckeren Buffet und guten Getränken kennenzulernen. Da die Teilnehmerinnen aus den verschiedensten Bereichen und Regionen Deutschlands kamen – exemplarisch nennen möchte ich hier die Eventmanagerin aus Hamburg oder die Tanztherapeutin und Unternehmensberaterin aus Berlin oder die Geschäftsführerin einer bundeseigenen Gesellschaft aus Bonn nennen -, gab es jede Menge Gesprächsstoff; es wurde sich rege und intensiv unterhalten. Und was bei einem solchen Event nicht vergessen werden darf – es wurden viele Visitenkarten untereinander ausgetauscht.

Nachdem alle Teilnehmerinnen am Samstag eingetroffen waren, ging es auch gleich mit Interaktionen zum Thema Vernetzung und Seilschaften los. Frau Dr. Krisztina Berger schaffte es spielend mit ihrem Charme und ihrer Energie, alle 88 Teilnehmerinnen untereinander mit einer „Seilschaft“ zu vernetzen.

An dieser Stelle ein herzliches Dankeschön an Frau Ulrike Elsner vom vdek e.V., welche für den zweiten Tag am Samstag die gesamte achte Etage des Hauses zur Verfügung stellte und wir bei Sonne und wolkenlosem blauen Himmel einen wunderbaren (Postkarten)Blick über Berlin  genießen konnten.

Im  weiteren Verlauf des Tages berichteten die Referentinnen von ihren Erfahrungen von und mit Netzwerken, Seilschaften und wie sie es geschafft haben, sich auf ihrem Gebiet durchzusetzen. Auch in den einzelnen Vorträgen wurde deutlich, dass Frauennetzwerke unabdingbar sind, um beruflichen Erfolg zu haben.

Sonja Jost, Dipl.Ing., ist geschäftsführende Gesellschafterin der DexLeChem GmbH, Berlin. Sie gab einen sehr anschaulichen Einblick, wie schwer es für sie als Unternehmerin war, aus einem Chemielabor in der TU Berlin heraus ein erfolgreiches Startup ohne fremde Geldgeber aufzubauen und bis heute erfolgreich weiterzuführen – noch immer ohne fremde Gelbgeber. Auch wenn manchmal das Geld sehr knapp wurde und niemand wusste, wie es im nächsten Monat weitergehen soll, haben sie und ihre Mitgesellschafter nicht den Glauben an ihre Erfindung verloren. Mittlerweile hat es ihr Unternehmen geschafft, sich international zu etablieren und namhafte Pharmaunternehmen profitieren vom Knowhow der Firma.

Sodann berichtete Frau Ramona Pisal, Präsidentin des Deutschen Juristinnenbundes e.V. (djb) und Vorsitzende Richterin am Oberlandesgericht Brandenburg und dortige Gleichstellungsbeauftragte, vom langwierigen, aber auch im Kleinen erfolgreichen Kampf, Frauen gleichberechtigt auf Seiten der Anteilseigner in die Aufsichtsräte börsennotierter Unternehmen in Deutschland zu wählen. Sehr lebhaft berichtete sie aus eigener Erfahrung, wie Vertreterinnen des djb von ihrem Fragerecht als Aktionärinnen auf Hauptversammlungen Gebrauch machten und weiterhin machen und so den einen oder anderen männlichen Vorstand oder Aufsichtsrat speziell zum Thema gleichberechtigte Teilhabe von Frauen in Aufsichtsräten in Bedrängnis bringen, weil diese  mit derartigen Themen am besten gar nicht konfrontiert werden möchten oder es nicht gewollt ist.

Aus dem Bereich des Gesundheitswesens berichtete Frau Dr. Andrea Grebe, Vorsitzende der Geschäftsführung der Vivantes Netzwerk für Gesundheit GmbH, Berlin, über die noch immer tradierte geschlechterspezifische und somit nicht gleichberechtigte Teilhabe  von Frauen und Männern in  einzelnen Bereichen des Klinikkonzerns. So sind trotz vergleichbarer Eignung und Qualifikation Ärztinnen als Chefärzte noch immer unterrepräsentiert, jedoch im Pflege- und Servicebereich des Klinikkonzerns überproportional vertreten.

Schließlich gab Frau Christine Jacob, kommissarische Leiterin der Sozialabteilung der französischen Botschaft in Berlin einen Überblick über die Errungenschaften Frankreichs in puncto Gleichberechtigung von Frauen und Männern sowohl in der Privatwirtschaft als auch in der öffentlichen Verwaltung. Interessant war auch zu erfahren, dass die französische Regierung dies durch die konsequente Umsetzung bestehender Gesetze erreicht – auch unter Androhung schmerzhafter finanzieller Sanktionen.

Abschließend gab Frau Ulrike Elsner, Vorstandsvorsitzende des vdek e.V. (Verband der Ersatzkassen, Berlin) einen interessanten Überblick über die anstehenden Sozialwahlen im Jahr 2017 und warum es diese überhaupt gibt und wer gewählt werden kann und wählen darf.

Abgerundet wurde diese Veranstaltung am Sonntag durch einen gemeinsamen Brunch im Restaurant „Käfer“ im Dachgarten des Deutschen Reichstags mit anschließender Erklärung durch eine Stadtführerin über die wechselvolle Geschichte des Hauses an.

Mein Fazit: eine rundum gelungene Veranstaltung mit vielen spannenden Eindrücken und neuen Erfahrungen.

 

Der FIM e.V. und das BMVg

Bereits gemeinsame Veranstaltungen – weitere sind geplant

In den vergangenen Jahren fanden bereits im BMVg Berlin vom FIM e.V. organisierte Veranstaltungen zu den Themen „Frauen in der Bundeswehr“ sowie „Frauen in Führungspositionen“ statt. An diesen Veranstaltungen nahmen Frau StS´in Dr. Suder sowie Herr StS Dr. Braucksiepe teil.

Frau Dr. Krisztina Berger war von der Anzahl der Teilnehmerinnen  sowie vom Feedback der Mitarbeiterinnen sehr begeistert. Daran anknüpfend würde sich der Vorstand des FIM e.V. freuen, erneut eine Veranstaltung im BMVg Berlin durchzuführen. Der Bereichsvorsitzende des Bereichs VIII, Herr Ingo John, signalisierte bereits seine Bereitschaft hinsichtlich der Vorbereitung.

 

Was ist das für ein Frauenzimmer, dieser FIM e.V.?

Ganz im Gegenteil handelt es sich dabei um ein Frauenzimmer im bekannten Sinne. Die Gründerin des FIM (Vereinigung von Frauen im Management e.V.), Frau Dr. Helga Stödter, Juristin und Trägerin des Bundesverdienstkreuzes, sagte: „Mit anderen Frauen gemeinsam durch Türen gehen, die uns Frauengenerationen vor uns aufgetan haben, aber zugleich gemeinsam mit anderen Frauen wieder Türen öffnen, durch die Frauen weitergehen können auf ihrem Weg in eine berufliche und persönlich gleichermaßen erfolgreiche Zukunft.“

Seit 1987 die FIM e.V. bundesweit in Deutschland aktiv. Nach eigenem Selbstverständnis ist es ein Netzwerk von und für Frauen in Führungsverantwortung und für selbständig tätig Frauen, Unternehmerinnen sowie Managerinnen von Organisationen.

Neben Podiumsdiskussionen im BMVg Berlin präsentierte sich die FIM e.V. beispielsweise auf der Karrieremesse Women & Work in Bonn am 04. Juni 2016 sowie auf der Karrieremesse herCareer 2015 – Diskussionsrunde Zukunft der Arbeit – Karriere- Chancen durch Flexibilisierung der Arbeit. Die FIM organisiert durch die jeweiligen Regionalgruppen besondere Veranstaltungen. So konnte bspw. die Regionalgruppe Rhein-Main eine Führung bei Lufthansa Global Business Service genießen mit Blick hinter die Kulissen der Lufthansa-Technik sowie im Cockpit einer Lufthansamaschine. Zudem ist die FIM e.V. auch Organisatorin von Veranstaltungen im kleinen Kreis mit herausragenden Persönlichen des gesellschaftlichen Lebens in den jeweiligen Regionalgruppen.