16. August 2024

Zusätzliche Unterstützung in der Bundeswehr für schwerbehinderte Menschen durch die „Zentrale Kontaktstelle für behinderte und schwerbehinderte Menschen in der Bundeswehr (ZeKos)“

Niedrigschwelliger Kontakt, schnelle und kompetente Unterstützung – das ist der Anspruch der „Zentralen Kontaktstelle für behinderte und schwerbehinderte Menschen in der Bundeswehr (ZeKos)“

Seit April 2024 ist es neben betroffenen Soldatinnen und Soldaten auch für alle Zivilbeschäftigten der Bundeswehr möglich, im Rahmen eines zunächst einjährigen Pilotprojektes die Unterstützungsleistungen der ZeKos in Anspruch zu nehmen.

Der VBB unterstützt ausdrücklich diese Einrichtung.

Nehmen Sie ergänzend zu den bisherigen Möglichkeiten auch diese Kompetenzen bei Ihren Fragestellungen und Bedürfnissen in Anspruch.

Allerdings ist anzumerken, dass die ZeKos nicht fachlich berät. Diese Leistung verbleibt bei den bisherigen zuständigen fachlichen Stellen wie zum Beispiel Sozialdienst der Bundeswehr, Schwerbehindertenvertrauenspersonen, Interessenvertretungen oder Beratungen im Bereich der Verbände und Gewerkschaften.

Die ZeKos unterstützt und begleitet im Bereich der Vermittlung zu den jeweiligen Ansprechpartnern. Näheres siehe  auch nachfolgenden Artikel und auf der Internetseite „https://www.bundeswehr.de/de/organisation/personal/menschen/menschen-mit-behinderung“.

 

Welche Idee steht hinter der ZeKos?

Betroffene wie auch Akteure, Vorgesetzte und Entscheidungsträger, die Verantwortung im Kontext mit dem Thema Behinderung/Schwerbehinderung tragen, haben in der Praxis und im täglichen Dienstbetrieb immer wieder erlebt, dass mit dieser Thematik vielfältige Fragestellungen und Bedarfe verbunden sind. Dabei ist es oft schwierig, aus dem vorhandenen Geflecht diverser bundeswehrinterner und --externer Akteure die richtige Ansprechperson zu finden. Unterschiedliche Zuständigkeiten und eine Vielzahl von Hilfsangeboten erschweren häufig die Suche nach den richtigen Stellen, obwohl meist schnelle und unkomplizierte Hilfe erforderlich wäre.

Hier setzt die Zentrale Kontaktstelle für behinderte und schwerbehinderte Menschen in der Bundeswehr – die ZeKos – an. Die ZeKos wurde im Jahr 2021 eingerichtet und nimmt seitdem übergreifend für die gesamte Bundeswehr die Aufgaben einer zentralen Kontaktstelle wahr. Zielgruppe für diese Unterstützungsleistung waren zunächst alle betroffenen Soldatinnen und Soldaten. Aber auch Zivilbeschäftigte der Bundeswehr traten immer wieder mit Fragestellungen an die ZeKos heran, auch wenn diese bislang nicht unmittelbar in den Zuständigkeitsbereich der ZeKos fielen.

Diese Anfragen weisen auch in den verbleibenden Statusgruppen auf einen entsprechenden Bedarf hin. Nach zwei Jahren Wirkbetrieb der ZeKos und einer regen Annahme der Unterstützungsleistungen wird das Angebot daher seit dem 1. April 2024 - zunächst im Rahmen eines einjährigen Pilotprojekts - auf alle behinderten und schwerbehinderten Menschen in der Bundeswehr ausgeweitet.

Wie genau unterstützt die ZeKos?

Die ZeKos unterstützt als Teil des Stabselementes ZALK/ZeKos der Abteilung VII des Bundesamtes für das Personalmanagement der Bundeswehr (BAPersBw) Betroffene und alle Akteure der Bundeswehr, die mit der Thematik „Behinderung und Schwerbehinderung“ betraut sind oder Verantwortung tragen, schnell und unkompliziert bei der Suche nach der zuständigen Ansprechstelle.

Dies können neben Vorgesetzten beispielsweise auch Mitglieder des Psychosozialen Netzwerks oder der Interessensvertretungen sein. Auch fachliche Bereiche/Stellen außerhalb der Bundeswehr, die mit der o.a. Thematik umgehen, sind eingeladen, bei etwaigen Problemstellungen oder Fragen an die ZeKos heranzutreten.

Die Kontaktaufnahme erfolgt dabei unkompliziert per Telefon oder E-Mail. Die ZeKos erarbeitet anschließend im Gespräch mit den Betroffenen die jeweiligen individuellen Bedarfe, identifiziert im nächsten Schritt die fachlich zuständigen bundeswehrinternen und ggf. -externen Ansprechstellen und teilt diese den jeweiligen Betroffenen konkret mit. Auf Wunsch wird auch eine Vermittlung zum jeweiligen Ansprechpartner realisiert. Selbstverständlich wird der Prozess, soweit erwünscht, seitens der ZeKos im Fortgang weiter begleitet.

Um sicher zu stellen, dass die Betroffenen durch die benannten Ansprechpersonen ausreichend unterstützt werden konnten oder ob ggfs. eine Nachsteuerung mit neuer Recherche erforderlich ist, führt die ZeKos nach einem angemessenen Zeitraum im Rahmen des sog. Fallmanagements ein entsprechendes Follow Up durch.

Zu betonen ist in diesem Zusammenhang, dass die ZeKos dabei ausschließlich als zentrale Kontaktstelle für die angesprochene Klientel fungiert. Sie berät nicht in fachlicher Hinsicht; die Fachkompetenz verbleibt unangetastet bei den jeweils hierfür zuständigen fachlichen Stellen oder Akteuren.

Die ZeKos ist somit ausschließlich als zusätzlicher Dienstleister zum bereits vorhandenen Unterstützungsportfolio zu sehen.

Status quo und Erfahrungen

Die Ausweitung des Zuständigkeitsbereiches der ZeKos wurde von der betroffenen Klientel bereits sehr gut angenommen. Die Unterstützungsleistung reicht dabei von einem kurzen Telefonat bis hin zu umfangreichen Recherchen und mehreren Kontaktaufnahmen.

Die Erfahrungen und das erhaltene positive Feedback seit Bestehen der ZeKos und auch nach Beginn des Pilotprojektes zeigen, dass eine derartige Ansprechstelle von den betroffenen Menschen, aber auch allen anderen Akteuren gerne genutzt wird, da sich für sie so ein einfacher und unkomplizierter Weg zu rascher Hilfe eröffnet.

Durch die Einrichtung der ZeKos stellt das BAPersBw einen weiteren Baustein für eine inklusive, moderne Arbeitswelt in der Bundeswehr zur Verfügung und unterstreicht damit, dass Vielfältigkeit als Bereicherung und nicht als Belastung zu verstehen ist.

Auf diese Weise gelingt es uns, einen Beitrag zur Unterstützung behinderter und schwerbehinderter Menschen in der Bundeswehr zu leisten und so den Inklusionsgedanken weiter umzusetzen und zu verfestigen.