Im Hinblick auf die bevorstehende Tarifrunde haben wir neben der aktiven Teilnahme an den Regionalkonferenzen des dbb eine Mitgliederbefragung auf drei unterschiedlichen Plattformen (Facebook, Instagram und PDF-Fragebogen per E-mail) durchgeführt.
Hier die Ergebnisse:
1. Was hat Priorität, mehr Freizeit oder mehr Lohn?
Mehr Lohn - 17%
Mehr Freizeit - 38%
Mehr Lohn und Freizeit - 45%
Es kann so bleiben wie es ist - 0%
2. Wie hoch sollte die nächste tarifliche Steigerung bei einer Laufzeit von 12 Monaten sein?
Bis 3% - 5%
3-5 % - 25%
5-7 % - 54%
> 7 % - 16%
3. Wie hoch soll die wöchentliche Arbeitszeit sein?
39 Stunden - 21%
38 Stunden - 20%
37 Stunden - 43%
36 Stunden oder weniger - 16%
4. Wie wichtig ist Homeoffice bzw. mobiles Arbeiten?
Weniger Wichtig - 16%
Wichtig - 21%
Sehr wichtig - 60%
gegen Homeoffice / mob. Arbeiten - 4%
5. Wie viele Tage in der Woche sollte der Anspruch auf Homeoffice bzw. mobiles Arbeiten betragen?
1-2 Tage - 38%
3 Tage - 35%
4 Tage oder mehr - 15%
keine Angabe - 12%
6. Sollte es einen Anspruch auf Lebensarbeitszeitkonten geben?
ja, damit ich früher in Rente/ in den Ruhestand gehen kann - 38%
ja, damit ich eine längere Auszeit von der aktiven Dienstzeit nehmen kann - 24%
nein, die wöchentliche Arbeitszeit ist schon hoch genug - 27%
keine Angabe - 11%
Das Ergebnis haben wir an die Verhandlungskommission des dbb und Tarifunion weitergeleitet.
Was bedeutet dieses Ergebnis im Einzelnen?
Arbeitszeit und Flexibilität von großer Bedeutung
Die Arbeitszeit und die berufliche Flexibilität sind für unsere Mitglieder die entscheidenden Themen für die kommenden Tarifverhandlungen.
Der überwiegende Teil der Befragten befürwortet demnach den Anspruch auf ein Lebensarbeitszeitkonto und mobile Arbeitsformen.
Gleichzeitig wünschen sich nahezu alle Mitglieder eine Reduzierung der Wochenarbeitszeit sowie deutliche Verbesserungen für Schichtarbeitszeitmodellen. An dieser Stelle gilt es festzustellen, dass nach 18 Jahren andauernder 41 Stundenwoche für die Statusgruppe der Beamtinnen und Beamten bereits eine längst überfällige Angleichung auf 39 Stunden schon als Gewinn gesehen wird. Diese Forderung zur Angleichung hält der VBB seit vielen Jahren aufrecht. Jedoch fehlte es bisher an dem dafür notwendigen politischen Willen dies auch umzusetzen. Offensichtlich will oder kann man sich in Bundesberlin nicht mehr an das Versprechen erinnern, das man den Bundesbeamtinnen und -beamten seinerzeit gab: Wenn der Haushalt saniert sei, könnten die Beamten die reduzierte Wochenarbeitszeit zurückbekommen.
Der Bundeshaushalt war jahrelang saniert! Das Versprechen wurde nie eingelöst.
Lohnsteigerung weiterhin von großer Bedeutung
Hinsichtlich der Forderungen für die kommende Tarifrunde sprachen sich mehr als die Hälfte der Kolleginnen und Kollegen für eine prozentuale Steigerung von 5 % bis 7 % - bei einer Laufzeit von zwölf Monaten – aus.
Im Gesamtergebnis kann man festhalten, dass unsere Mitglieder eine deutliche prozentuale Lohnsteigerung erwarten sowie die Arbeitszeit und flexiblere Arbeitsmodelle für die kommende Tarifrunde an Bedeutung hinzugewonnen haben.
Wenn der öffentliche Dienst zukünftig als attraktiver Arbeitgeber/Dienstherr wahrgenommen werden soll, gilt es im kommenden Jahr die Signale der Beschäftigten wertzuschätzen und anzuerkennen. Gerade in Krisenzeiten wie wir sie derzeit erleben, braucht es einen stabilen öffentlichen Dienst. Die dort Beschäftigten erbringen dafür ihr Bestes, denn sie gewährleisten die Daseinsvorsorge auf kommunaler -, Landes- und Bundesebene.
Um die Forderungen durchzusetzen, gilt es im nächsten Jahr im Verbund mit den dbb- Gewerkschaften Stärke zu zeigen. Hierfür brauchen wir Ihre/Eure Solidarität und werden über die Landesverbände frühzeitig über geplante Aktionen informieren.
Abschließend danken wir allen Teilnehmenden insbesondere für die vielen persönlichen Anmerkungen, die uns zugegangen sind. Die sehr hohe Anzahl der abgegebenen Stimmen hat uns überrascht und motiviert, zukünftig solche Umfragen zu verstetigen.
Wir bleiben dran!