06. August 2024

Bereich I

VBB-Technikertag

Am VBB-Technikertag des Bereichs I treffen sich technische Beamtinnen und Beamte sowie Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, um Aktuelles aus dem VBB zu hören und darüber zu diskutieren. Außerdem gibt es ein interessantes Rahmenprogramm.

In diesem Jahr führte uns der Technikertag am 13. Juni nach Rendsburg zur Schleswig-Holstein Netz AG.

 

Die Schleswig-Holstein Netz AG ist für die Versorgungsinfrastruktur im Bereich Strom und Erdgas im Norden Deutschlands zuständig. Sie betreibt Erdgasnetze und Stromnetze mit einer Spannung von 250 V, die in den Haushalten genutzt werden, bis 180.000 Volt Übertragungsspannung.

In Rendsburg ist die Netzzentrale für die beiden Netze lokalisiert. Dieser Bereich gehört zur kritischen Infrastruktur. Als Bundeswehrangehörige hatten wir das große Glück, in die Netzzentrale hineinschauen zu können. Die Teilnehmer des VBB-Technikertages haben einen sehr informativen Einblick in die Überwachung und Störungsbeseitigung der Erdgas- und Stromnetze erhalten. Im Falle einer Störung wird von dort aus die Fehlerbehebung initiiert.

Anschließend sind wir in einen Vortragsraum geführt worden, wo uns Mitarbeiter der SH-Netz AG zu den Themen LoRaWAN und PV-Freiflächen-Ausbau informiert haben.

Mit LoRaWAN (Long Range Wide Area Network) können drahtlose Übertragungen über größere Entfernungen von zum Beispiel Zählerständen übermittelt und abgesetzte Trafostationen der SH-Netz überwacht werden. Dieses System ist bereits großflächig im Bereich Schleswig-Holstein von der SH-Netz in Betrieb und wird weiter ausgebaut.

Das zweite Thema zum Ausbau von PV-Freiflächen war nicht minder interessant für die Gruppe. Frau Jasmin Döbel von der SH-Netz, hat uns erläutert, welche großen Probleme bei dem derzeitigen Plan zur Energiewende bei der Netzinfrastruktur vorhanden sind. Es ist einfach zu verstehen: Der Strom, der in großen Mengen erzeugt wird, muss abtransportiert werden. Dazu werden Leitungen und Trafostationen benötigt, die in abgesetzten Bereichen zum nächsten Einspeisepunkt den Strom transportieren können. Die Einspeisepunkte sind begrenzt, ebenso wie Hochspannungsleitungen. Um die Strominfrastruktur auszubauen, benötigt die SH-Netz Pläne, wo Energie in der Freifläche durch Wind oder PV in großen Mengen erzeugt wird bzw. zukünftig erzeugt werden soll. Der Ausbau zu einer notwendigen flächendeckenden Stromabnahme durch die SH-Netz wird ca. 10 Jahre dauern. Somit ist ein schneller Ausbau von Freiflächen PV – Anlagen konträr zu dem Ausbau der notwendigen Leitungsinfrastruktur.

Der Tag bei der SH-Netz war äußerst interessant und sehr informativ. Die Beteiligten waren voll des Lobes von der Vorführung und den Vorträgen. Unser ganz besonderer Dank gilt dabei den beiden Mitarbeitern der SH-Netz, Frau Jasmin Döbel und Herrn Ralf Loell, die den Tag für uns gestaltet haben.

Abschließend hat uns TROAR Markus Sonntag, Mitglied der Bundesleitung des VBB, über Aktuelles aus dem VBB berichtet; Themen wie Beförderungen und der Sonderzugang in der Bundeslaufbahnverordnung zum gehobenen technischen und naturwissenschaftlichen Dienst waren hier im Fokus. Einen recht herzlichen Dank auch an ihn.