08. Mai 2025

Vertrauen stärken und Unterstützung nutzen: Das Betriebliche Eingliederungsmanagement im Bundesministerium der Verteidigung

„Das Betriebliche Eingliederungsmanagement (BEM) im Geschäftsbereich Bundesministerium der Verteidigung ist ein gesetzlich vorgeschriebenes und etabliertes Verfahren mit den Zielen, gemeinsam mit Betroffenen eine längerfristige krankheitsbedingte Dienst- und Arbeitsunfähigkeit zu überwinden und die hierfür notwendigen erforderlichen Hilfen und Leistungen zu identifizieren und anzuwenden.“

Mit diesen Worten beschreibt das BMVg selbst auf seiner Homepage die gesetzliche Pflicht des Arbeitgebers nach § 167 Absatz 2 Neuntes Buch Sozialgesetzbuch, bei ununterbrochenen oder wiederholten längeren krankheitsbedingten Ausfällen aktiv auf den Betroffenen zuzugehen um die Dienstfähigkeit wieder herzustellen.

Die daraus resultierende Positivdefinition, dass Beschäftigte einen Anspruch darauf haben, bei krankheitsbedingten Ausfällen unter Beteiligung aller für den persönlichen Genesungsprozess notwendigen Stellen Unterstützung zu bekommen, scheint noch nicht weitreichend bewusst und/oder bekannt zu sein.

Die Statistik der in Anspruch genommenen Erstgespräche ist – ohne die Gründe dafür notwendigerweise näher zu beleuchten - sehr gering. Von den auf diesen Gesprächen aufbauenden weiterführenden Maßnahmen kaum zu sprechen.

Dabei wurde mit der Verlagerung der Verantwortung für das BEM von den Personalführenden Stellen auf den Sozialdienst im Jahr 2019 doch die vermeintlich gravierendste Störgröße beseitigt – die immer wieder vorgetragene mangelnde Vertrauensbasis. Die Gründe hierfür sind sicherlich vielfältig und oft auch nur auf Einzelfälle zu beziehen und doch hängen wir auf doch sehr menschliche Art und Weise an diesen überholten Gedanken.

Dem VBB ist es daher ein Anliegen, zur Steigerung des gegenseitigen Vertrauens beizutragen.

Liebe Kolleginnen und Kollegen;

informieren Sie Sich über die vielfältigen Angebote, die der Dienstherr zur Gesunderhaltung unseres Personalkörpers anbietet. Sprechen Sie miteinander um den für Ihr Anliegen richtigen Ansprechpartner gemeinsam zu finden. Oftmals sind Hilfsangebote näher und einfacher zu erreichen als man denkt. Haben Sie keine Scheu auch bei ganz persönlichen und vertraulichen Aspekten Ihres Privatlebens, offen mit Menschen Ihres Vertrauens im dienstlichen Umfeld zu sprechen. Niemals müssen Sie dafür mehr preisgeben als Sie wollen und Konsequenzen fürchten. Vielmehr sind Anteilnahme und Erfahrungsaustausch zu erwarten, um gemeinsam ein positives Ergebnis zu erzielen.

Nutzen Sie die zur Verfügung stehenden Angebote des Sozialdienstes. Sei es zur Beratung oder auch in konkreten Fällen. Schenken Sie den qualifizierten Fachleuten Ihr Vertrauen, selbst wenn dies mangels Kenntnis einen Vorschuss darstellt.

Liebe Kolleginnen und Kollegen der Sozialdienste der Personalführenden Stellen und der Interessenvertretungen;

eine Steigerung der Annahme und des Vertrauens in das System ist deutlich spür- und messbar. Sie machen das gut. Behalten Sie das Engagement bei. Und lassen Sie uns gemeinsam nicht müde werden, die Unterstützungsmöglichkeiten zu identifizieren, auszuschöpfen, weiterzuentwickeln und - ganz wichtig - zu kommunizieren.

Besonders das Thema Kommunikation ist von entscheidender Bedeutung, wenn es darum geht einen ‚“gesunden Personalkörper“‘ nicht zu belächeln, sondern als wertvollste Ressource zu betrachten.